"Alles passiert für dich, nicht dir." Byron Katie
Telefonat mit einer Freundin.
Kapitel 1: alter Trott.
Boah, hier ist echt Streß, sag ich dir. Ich bin sowas von alle. Wir haben einen Riesen-Wasserschaden. Gestern mußte ich bis spät abends Schadensbegrenzung betreiben. Mein heißgeliebtes Tanzen mußte ich absagen. Heute hatte ich nur Gerenne und Koordination deswegen. Und die armen Mieter. Du glaubst nicht, wie es da aussieht.
Die Büroarbeit die ich machen wollte, konnte ich nur in bruchstücken erledigen und jetzt liegen hier überall die Papiere rum. Ein einziges Chaos. Mein Kind mußte ich, nach einer Woche hier bei mir, nun wieder verabschieden, nachem ich ihn heute kaum gesprochen habe. Das macht mich echt traurig.
Und sonst läufts zwar eigentlich gut, aber....
STOP! Etwas in mir sagt STOP. Was mache ich da? Ich kreiere gerade meine Wirklichkeit!
Intermezzo:
Hey, du Liebe, warte mal. Ich jammer ja hier nur rum. Lass mich nochmal von vorn anfangen.
Kapitel 2: die schönere Wahrheit.
Wow, das war ein Tag. Wir haben einen Riesenwasserschaden. Gestern hat die Nachbarschaft super toll zusammen gehalten, gemeinsam haben wir das Schlimmste verhindern können, Nachbarn, die gar nicht betroffen haben, haben geholfen. Wir haben zusammen geweint, geflucht und gelacht. Die Wassermengen, die da aus der Decke schossen, waren echt phänomenal.
Schon spannend, wie sich Wasser immer seinen Weg sucht, während wir Menschen vor jeden Hindernis erstmal stehen bleiben und uns ärgern. Genau, wie das Wasser bin ich dann damit geflossen. Ich wollte ja ursprünglich tanzen gehen, nun hab ich mit dem Wasser "getanzt".
Wir haben es sogar geschafft, einen Handwerker zu uns zu locken (wo ja wahrscheinlich jede Menge Wasserschäden überall waren). Der kam und machte uns mit seinem etwas schrägen Humor erstmal ganz weich. Hat uns dann aber genau damit und mit seinem handfesten Anpacken wieder auf den Boden zurück geholt. Als er dann den Stundenzettel ausfüllen wollte, hätten wir beinahe drauf geschrieben, dass er wegen Erwin Lindemanns Wasserschaden in seiner Herrenbutike mit dem Papst in Wuppertal war.
Heute habe ich dann eine Menge rund um diesen Schaden gemanaget. Versicherung, Verwaltung, Installateure. Die Mieter, die echt hart getroffen sind, machen super mit. Wir sind alle dankbar, dass wir die Wohnräume retten konnten und die Schäden sich auf Bäder und Dielen begrenzen. Ich bin so froh, da so wunderbaren Menschen zu begegnen. Jetzt läuft alles Hand in Hand.
Ich hab es dann sogar noch geschafft, im Büro die wichtigsten Papiere abzulegen, Rechnungen zu bezahlen und den Rest räum ich jetzt gleich zurück in die Kiste, dann ist das wieder ordentlich und ich mach da nächste Woche weiter.
Ach und mein Sohn war jetzt eine Woche hier und ist jetzt fröhlich abgedackelt und freut sich auf seinen Papa.
Und sonst bleibt das Leben schön und lebendig und spannend...
Beide Geschichten sind übrigens gleich wahr. Besser fühl ich mich nach der 2. Darum mach ich jetzt zwar keine Herrenbutike in Wuppertal auf, sondern mal eine "Erzähl-das-Gute-Challenge" und achte auf das, was ich sage, wer macht mit?
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