Und dann stehst du da und deine Hände sind leer.
Wie gewonnen so zerronnen.
Das Glück. Du hast es festhalten wollen.
Nie nie wieder sollte es von dir weichen.
Du hast es gehalten, fester und fester. Und ums Herz wurde dir banger und banger.
Und irgendwann tat das Glück eigentlich nur noch weh. Aber du wolltest es nicht loslassen, aus Angst vor dem Schmerz. Du begannst du kämpfen, um das Glück, das dir aus den Händen zu rinnen schien. Und dein Herz begann zu krampfen, während das Glück nur noch Leid mit sich brachte. Schon lange war keine echte Freude mehr in dem Glück, dem du nachjagtest. Es war der Traum der glücklichen Stunden, doch auch der tat inzwischen weh. Und dann zerriss der seidene Faden, der alles noch zusammenhielt. Vielleicht war es ein lauter Knall, vielleicht nur ein leises innere Bersten. Du wußtest, das ist der Punkt ohne ein Zurück. Und deine Hände waren leer. Du hattest verstanden. Aber das wolltest du nicht verstehen. Vor allem, was würdest du tun, mit deinem Herzen und deinen Händen, aus denen das Glück zeronnen war, während du es so krampfhaft hast festhalten wollen? Wie könntest du der Leere begegnen? Dem Kummer und der Stille? Also ändertest du die Strategie. Und entschiedest dich für das Drama. Das würde dein Sein wieder anfüllen, mit Intensität. Mit Obzession. Mit einer Existenzberechtigung. Jemand oder Etwas mußte schuld sein. Es war, als verliebtest du dich in die Schuldzuweisung. Und in dein Opfer-Da-Sein. Manchmal auch in dein Opfer deiner eigenen Fehler sein. Egal - irgendetwas. Hauptsache du stündest nicht mit leeren Händen da.
Aber was, wenn du es einsehen würdest.
Etwas ist vorbei und kommt nie wieder.
Etwas wird sich verändern.
Und du weißt nicht, wie.
Und dann hältst du inne.
Du hältst einfach inne in allem.
Und schaust auf deine Hände und weißt.
Sie sind leer. Für diesen Moment sind sie leer.
Das Drama darf gehen. Dem vermeintlichen Glück folgen.
Sie gehen, Hand in Hand.
Und du?
Du schaust ihnen nach.
Und wunderst dich.
Staunend.
Wie gute Freunde sehen sie aus.
Oder wie Geschwister.
Du siehst, wie verwandt sie miteinander sind.
Und dass dieses Glück dir keine Freude brachte.
Und du staunst.
Und schaust in deine leeren Hände.
Und du atmest.
Und freust dich.
Einfach so.
Es ist vorbei.
Das Vakuum des Friedens.
Leer und voller Fülle.
Du fühlst es.
Du läßt dich ein.
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