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  • AutorenbildSusi

Wie lange?

Und auf einmal wird es dir klar. Vielleicht willst du es nicht hören, obwohl es doch nur eine Stimme in deinem Inneren ist. Zart und zugleich beharrlich fragt sie dich, was du wirklich willst.



Und du weißt es. Schon lange. Wie lange? Lange. Aber, du willst es nicht hören. Warum nicht? Weil es nicht deinen Vorstellungen entspricht. Nicht den Bildern, die du dir in deinem Kopf zurecht gemalt hast, vielleicht schon als Pubertierende. Bilder, wie es zu sein hat. Bilder von der idealen Beziehung. Also begannst du zu suchen. Irgendwann vor langer Zeit. Manchmal glaubtest du gefunden zu haben, oft wurdest du enttäuscht, fühltest dich verirrt. Doch dann begannst du wieder zu suchen. Oft schneller, als du die Ent-Täuschung wirklich gefühlt hast, der Trauer und Verzweiflung Raum gegeben hast. Ja, den Ärger, den konntest du spüren, du hast ihn schnell auf den anderen geworfen, es dir in der ja eigentlich unbequemen Opferhaltung doch irgendwie behaglich gemacht. Das hier war vermeintlich sicheres Terrain. Wie lange schon? Wie lange schon, lebst und suchst du auf diese Art und Weise? Wie lange? Du warst tapfer, so ist das nicht. Alles, beinahe alles warst du bereit zu geben, wenn doch nur dein Traum in Erfüllung ginge. Du warst auch bereit dafür zu leiden, immer und immer wieder. Viel konntest du ertragen, kannst du immer noch. Nur eines, eines könntest du nicht ertragen: den Traum aus deinem System zu entlassen. Ihn wirklich loszulassen, endgültig. Nein, nein, nein, schreit es in dir. Jetzt wirst du vielleicht gar wütend auf mich, wenn ich dir sage, doch, lass es los. Und zwar nicht aus einer resignierenden Haltung, weil die hofft ja heimlich weiter. Lass es los, bewußt und mit erhobenem Haupt. Im Grunde genommen, weißt du es. Schon lange. Wie lange? Lange genug. Messbare Zeit spielt dabei gar keine Rolle. Und sie ist da, die Stimme. Und sie sagt dir, hör auf. Hör auf, deine enttäuschten Gefühle wegzudrücken. Hör auf, anderen oder auch nur dir selbst die Schuld zu geben. Hör auf, dich abzulenken. Und vor allem hör auf, nach der Ent-Täuschung sofort weiter zu suchen. Auf den oder das Ereignis zu hoffen, das alle deine Hoffnungen erfüllen wird. Weil, wo lebst du dann? Auf jeden Fall nicht dort, wo du gerade bist. Frag dich einfach mal, willst du das wirklich? Ewig so weitermachen und doch nie etwas verändern? Und du weißt die Antwort. Auch wenn du sie nicht hören willst. Wie lange noch? Wie lange noch willst du das ewig Gleiche wiederholen? Ich sage nicht, dass es leicht ist, es von jetzt auf gleich zu ändern. Ich sage nichtmal, dass es überhaupt möglich ist. Wie könnte es, schließlich ist auch dein Traum ein Teil von dir. Ja, jetzt wird es paradox! Kannst du deine Idealvorstellung loslassen UND kannst du das Loslassen auch loslassen? Und nur mal angenommen, das Un-mögliche ginge. Was wäre dann JETZT dran? Weißt du es? Wirklich nicht? Und auf einmal wird es dir klar. Und du wirst es nicht hören wollen. Aber du weißt es. Wie lange noch? Bis du wirklich zuhörst.


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