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  • AutorenbildSusi

Für mich wäre das nichts.

Treffe ich jemanden bekanntes auf der Straße. "Hallo, schön dich zu sehen. Wie geht es dir denn so?"


Ihr kennt das, sofern Haus, Auto und Boot nicht von Interesse sind, dürfen dann die Kinder und/oder Beziehungspartner*innen Erwähnung finden. Ich gerade voll im Outingfieber, erzähle von meiner - inzwischen nicht mehr ganz so neuen - Liebe zu einem polyamoren Menschen.

Das Menschenkind mir gegenüber kennt das Wort nicht, kann es aber identifizieren. Waaassss? Mehrere gleichzeitig lieben? Der Satz der Sätze kommt: "Für mich wär das nichts."

Im Nu befinde ich mich in einer Diskussion, wie ich sie lange nicht mehr so massiv habe führen dürfen. Als dann safer sex im Fokus steht, wird mein Hinweis, auf Vereinbarungen diesbezüglich mit dem Argument entkräftet, ja bei so vielen Menschen könne man das ja kaum noch kontrollieren. Ich weise darauf hin, dass in monoamoren Beziehungen, wo ja nicht all zu selten fremd gegangen wird, die Kontrolle noch viel schwieriger sei. Ja, das komme schon vor, aber..... erwidert dieser Mensch und lenkt wieder zu den schlimmen polyamoren. Und überhaupt, sei das doch wohl eher polyficken als polylieben, was diese Leute da machen.

Ich hab Glück, dass ich mein Gegenüber mag, sonst würde ich an dieser Stelle einfach aussteigen. So bin ich noch da, als die Tonlage sich ändert. "Vielleicht sollten wir uns mal auf einen Kaffee treffen, ich habe da nämlich auch was zu erzählen." Der Fluchtreflex läßt nach, ich bin präsent. Höre zu.

Diese Person, die eben noch so vehement gegen Polyamorie gewettert hat, hat seit Jahren eine feste Beziehung und ebenfalls schon ein paar Jährchen eine Fernbeziehung. Und die feste Beziehung hier vor Ort weiß davon nichts. Oh ha.

Und wieder lenkt sie das Gespräch in Richtung Polyamorie, aber nein, das könne sie nicht. Sie wisse das ja, weil sie sich so mies fühle jetzt zwischen den beiden Beziehungen.

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